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TCE-Blog

16. Juni 2021 · Erfahrungsbericht

So war mein Weg aus der Essstörung - 14-Jährige berichtet

Interview mit einer 14-jährigen Patientin kurz vor Therapieende nach drei Therapieblöcken im Jugendkonzept:

Wovon hast Du am TCE am meisten profitiert? Was nimmst Du mit?

Am meisten von der Gruppe. Ich war nie allein und die Mitpatientinnen machen das gleiche durch wie man selbst.
Was ich mitnehme... ich habe meine Lebensfreude zurück, habe Ziele außerhalb der Essstörung erreicht, habe gelernt, meine Meinung zu sagen und mich abzugrenzen. Damit habe ich mich auch in der Kunsttherapie beschäftigt. Ich habe mich selbst besser kennengelernt und höre wieder auf meine Gefühle.

Was ist Dein TCE-Lieblingsgericht?

Es gibt viele Dinge, die mir schmecken - besonders mag ich den TCE-Wrap : )

Auf was freust Du Dich am meisten nach dem TCE?

Dass wieder alles lockerer ist und ich mehr Zeit für meine Hobbies, Leidenschaften, Freunde, Familie und meinen „normalen Alltag" habe.
Und dass ich mich nicht mehr so stark mit der Essstörung beschäftige und die Essstörung unwichtiger wird.

Was würdest Du Gleichaltrigen, die sich mit dem Essen schwertun, empfehlen?

Ich würde ihnen sagen, dass sie überdenken sollen, ob es gut für sie ist, ob es sie glücklich macht und ob es etwas bringt.
Auch würde ich ihnen empfehlen, dass sie sich Hilfe holen sollen, z.B. bei einer Beratungsstelle anrufen. Am besten aber ist es, wenn man mit den Eltern darüber spricht.

Was hat Dir bei der Gewichtszunahme geholfen?

Persönlich hat mir geholfen, dass ich meine Ziele immer vor Augen gehalten habe. Generell auch darüber zu sprechen. Die Regeln und die Vorgaben der wöchentlichen Gewichtszunahme waren auch unterstützend.

Was ist das Besondere am TCE?

Das lockere Verhältnis zu den Therapeuten, man kann auch mal zusammen Spaß haben. Die Mottowoche, der lange Ausgang, Just for Fun und "Ätsch Bätsch". Besonders war auch, dass ich an den Wochenenden zuhause war und so den Alltag üben konnte.

Anmerkung: Bei der Mottowoche verkleiden sich Patientinnen und Therapeutinnen jeden Tag nach einem anderen Motto (z.B. Geschlechtertausch, Mustermix o.ä.), unser „Just for Fun" ist der wöchentliche Ressourcennachmittag, den die Patientinnen entweder im TCE oder bei einem Ausflug in die Stadt verbringen und in der Gruppe gemeinsam gestalten, und „Ätsch Bätsch" ist ein Spiel, das die Patientinnen regelmäßig mit den Therapeutinnen spielen.

 

Bildnachweis: Christin Büttner

Über die Autorinnen

Dr. Karin Lachenmeir (links) ist Psychologische Psychotherapeutin und arbeitet seit 2002 im TCE, dessen Leitung sie 2008 übernommen hat. Sie ist approbierte Verhaltenstherapeutin und hat Weiterbildungen in Körpertherapie und Systemischer Beratung absolviert. Einen Namen hat  sich die renommierte Expertin für Essstörungen zudem als Dozentin und Supervisorin für verschiedene Münchner Weiterbildungsinstitute gemacht.

Carmen Krempel ist Psychologische Psychotherapeutin, Systemische Familientherapeutin (DGSF) und Systemische Supervisorin. Seit das Jugendkonzept 2011 im TCE etabliert wurde, leitet sie das Behandlungsteam für die 12- bis 15-Jährigen. Daneben steht sie den PatientInnen und ihren Angehörigen als Einzel- und Familientherapeutin zur Seite.