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TCE-Blog

09. April 2025 · Aktuelles

„TCE? Find ich gut!“ – Ergebnisse unserer Therapieevaluation (Patient:innen)

Seit Anfang 2024 füllen unsere Patient:innen und bei Minderjährigen auch deren Eltern unseren neuen Patientenfragebogen aus, in dem wir um Rückmeldung zu ihren Erfahrungen mit der Therapie bitten. Die Erhebung und Auswertung der Daten erfolgt anonym. Im Jahr 2024 haben 27 Patient:innen, davon 13 aus der Gruppe der 12- bis 15-Jährigen und 14 aus der Gruppe der 16- bis 25-Jährigen, unsere Fragebögen ausgefüllt. Die Fragebogen liefern ein sehr erfreuliches Bild. In allen 26 Kategorien werden wir überwiegend mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet. Vereinzelt findet sich die Bewertung „akzeptabel“, die Kategorie „schlecht“ wurde nur dreimal überhaupt angekreuzt (bei 26 Fragen zur Behandlungsqualität insgesamt). Die über alle Patient:innen gemittelten Werte lagen in 23 der 26 Kategorien zwischen „gut“ und „sehr gut“, in drei Kategorien knapp unter „gut“.

Den größten Anklang finden die Unterstützung bei der Umsetzung der Essstruktur im Alltag und unser gruppentherapeutisches Angebot. Ebenfalls ganz vorne mit dabei sind die Qualität und Auswahl der Verpflegung, die Vorbereitung auf die Alltagserprobung an den Wochenenden, die Sauberkeit und Hygiene, die Einzeltherapie, die Vorbereitung auf die Alltagserprobung in der Stabilisierungsphase bzw. in den Blockpausen und die Betreuung durch die Pflege.

21 Patientinnen (81%) würden das TCE als sehr gut weiterempfehlen, vier (15%) als gut und eine (4%) als akzeptabel. Damit kann unser Qualitätsziel, dass mindestens 80% unserer Patient:innen das TCE als gut oder sehr gut weiterempfehlen würden, nicht nur als erfüllt gelten, sondern es wurde mit 96% sogar deutlich übertroffen.

Bei einigen Fragen konnten die Patientinnen entweder zustimmen („trifft voll zu“ oder „trifft eher zu“) oder widersprechen („trifft eher nicht zu“ oder „trifft nicht zu“). Die Aussage „Ich hatte volles Vertrauen in meine Einzel- und Gruppentherapeut:innen“ fand keine Gegenstimmen, bei „Das Personal hatte für meine Fragen und Anliegen stets ein offenes Ohr“ stimmten 23 Patient:innen zu (85%), vier eher nicht (15%). „Die Teammitglieder waren mir gegenüber freundlich und einfühlsam“ fand bei 24 Patient:innen Zustimmung (92%), ebenso „Ich habe mich der Gruppe zugehörig gefühlt“ und „Ich habe mich in der Gruppe unterstützt und verstanden gefühlt“, bei jeweils zwei Gegenstimmen (8%). Und die Aussage „In der Gruppe haben sich alle gemeinsam für die Überwindung der Essstörung engagiert“ bestätigten 23 Patient:innen (88%) bei drei Gegenstimmen (12%). „Ich konnte in der Gruppe offen ansprechen, was mich bewegt“ bejahten 22 Patient:innen (82%), vier verneinten (18%).

Zuletzt eine Auswahl der Freitextangaben zur Frage „Was hat Ihnen im TCE besonders gut gefallen?“:

  • „Das Essen war richtig lecker“
  • „Alles ist so alltagsnah wie möglich gestaltet“
  • „Man ist nie alleine und kann bei Sorgen immer irgendwo hingehen“
  • „Ich habe viele neue Sachen gelernt“
  • „Dass die Mädchen einen aufgebaut und unterstützt haben“
  • „Der Zusammenhalt der Gruppe, die Stabilisierungsphase, die Alltagserprobung und die Ernährungseinzelgespräche“ (16 bis 25 Jahre)
  • „Die Lage, die ‚Just for Fun‘-Nachmittage und die Wochenenden zuhause“ (12 bis 15 Jahre)
  • „Die Aktivitäten und die Abende mit den Mädels“ (12 bis 15 Jahre)
  • „Das Therapiekonzept, die Unterstützung der Therapeuten, Mitpatienten, Schwestern, die Gruppentherapien“
  • „Die Erprobung durchs Wochenende, kleine Mahlzeiten, Konsequenzen fürs Symptomatisch-Sein“
  • „Die Essstruktur. Es macht so viel Sinn.“
  • „Die Hilfe, die man bekommt, wenn man unterstützt werden muss; dass es irgendwann nicht mehr die ganze Zeit um die Essstörung ging. Einfach alles.“
  • „Ich durfte trotz meiner Erkrankung(en) Mensch sein und durch das tagesklinische Konzept weiterhin (teilweise) meinen alten, gesunden Gewohnheiten Raum schenken. Durch die TCE-Struktur erhielt ich einen festen Begleiter, wovon ich stets profitieren konnte. Die Stabilisierungsphase ist ebenfalls ein großes Privileg gewesen. Besonders dankbar bin ich der Gruppe, der Unterstützung durch die Pflege und v.a. meiner Einzeltherapeutin.“
  • „Ich mag das sehr gerne, dass das TCE die Sicherheit eines Zuhauses gibt, dass die Gruppe sich wie eine Familie anfühlt. Und man wieder lernt zu leben.“
  • „Mit Mitpatienten zu sein, die einen verstehen“

 

 

Bildnachweis: TCE, Carolin Jacklin

Über die Autorin

Dr. Karin Lachenmeir ist Psychologische Psychotherapeutin und seit 2002 im TCE tätig, seit 2008 als Leiterin der Einrichtung. Sie ist approbierte Verhaltenstherapeutin und hat Weiterbildungen in Körpertherapie und Systemischer Beratung absolviert. Seit 2011 ist sie zudem als Dozentin und Supervisorin für verschiedene Münchner Weiterbildungsinstitute tätig. Am TCE hat sie die Verantwortung für alle personellen, organisatorischen und fachlichen Fragen. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten lesend oder schreibend, auf ausgedehnten Spaziergängen, im Kino, im Theater oder auf Reisen.